Mit Liebe gemacht

Sie haben es sicherlich beim Einkaufen schon bemerkt, dass es bereits seit einigen Wochen wieder Lebkuchen zu Kaufen gibt. In einem Vierteljahr ist Weihnachten – aufgrund der aktuellen Situation wird dieses Fest bei vielen vermutlich anders verlaufen als bisher.

Wie sieht es mit Geschenken aus? Viele verschenken schon länger Dinge, die es so nicht zu kaufen gibt: selbstgemachte Marmelade oder Pralinen, etwas Selbstgenähtes oder -gestricktes, eine andere Bastelei und und und. Und meistens ist es ja so, dass diese Geschenke ganz besonders ankommen und angenommen werden – weil sie halt nicht „von der Stange“ sind, sondern weil sich der Schenkende Zeit nimmt und meist auch bewusst auswählt, was wem geschenkt wird.

Zeit nehmen für Geschenke herzustellen heißt mit Liebe schenken. Daran sollten wir auch denken, wenn wir wieder ein Geschenk bekommen, das mit Liebe gemacht wurde. Und vielleicht haben wir in diesem Jahr auch selbst Zeit, für andere Geschenke mit Liebe herzustellen.

Patrizia Magin

Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst

Diese Worte hören wir immer mal wieder im Gottesdienst, zuletzt am 23. Sonntag im Jahreskreis (6. September). Viele denken vermutlich „ist klar“. Aber ist es das wirklich? Hören wir nicht oft nur die erste Hälfte des Satzes „Liebe Deinen Nächsten“ und nehmen die zweite Hälfte „wie Dich selbst“ nur am Rande zur Kenntnis? Oder nehmen diesen als selbstverständlich hin?

Doch mal ehrlich: wie ist das bei jedem von uns – lieben wir uns selbst? Dies sollte natürlich in gesundem Maß geschehen, also keine Selbstverherrlichung oder ähnliches sein. Sind wir gut zu uns selbst? Denn nur dann können wir auch gut zu anderen sein und sie lieben.

Nächsten- und Selbstliebe bilden gemeinsam mit Gottesliebe bei Jesus das wichtigste Gebot (siehe beispielsweise Mk 12, 28 – 34). Wenn ich die Welt oder meinen Nächsten verändern will, sollte ich bei mir selbst anfangen. Vielleicht einfach morgens mal das eigene Spiegelbild bewusst wahrnehmen, mich selbst anlächeln oder mit Zunicken und diese positive Stimmung mit hineinnehme in den Tag, mit hineinnehme in die Begegnungen mit anderen Menschen, wo und wie diese mir gerade begegnen.

Patrizia Magin

Darf ich Dich was fragen?

Wenn wir ehrlich sind, fragen wir in aller Regel nicht, ob wir unser Gegenüber etwas fragen dürfen, sondern stellen unsere Fragen meist direkt. Das ist – wenn es um alltägliche oder beispielsweise geschäftliche Themen geht – auch durchaus in Ordnung. Doch wie sieht es aus, wenn wir eine „heikle“ Frage stellen wollen? Fragen wir dann unser Gegenüber danach, ob wir fragen dürfen? Wenn wir spüren, dass es sich um ein sensibles Thema, wie etwa familiäre Angelegenheiten, erkannten Problemen oder andere sehr persönliche Dinge handelt, dann ist es in jedem Fall besser, zuerst zu fragen. Denn dann ist die angesprochene Person auch eher bereit, Antwort zu geben.

Bei Gott brauchen wir nicht zu fragen, ob wir fragen dürfen. Bei ihm können wir immer mit der sprichwörtlichen Tür ins Haus fallen – er ist immer da und hört immer zu. Bisweilen bleiben jedoch – so erscheint es – die Antworten aus. Vielleicht hören wir seine Antwort auch nicht oder wollen uns nicht darauf einlassen. Dennoch lohnt es sich, immer und immer wieder zu fragen.

Patrizia Magin

 

Fragen – ein Segen

Gott segne
Was dich fragen lässt
Und nach Antworten verlangt.
Gott segne
Die Wenns und Abers.
Die Nachfragen,
Die das Hören unterstützen.
Die Weltfragen
Die alles, wirklich alles,
In Frage stellen.
Gott segne dich,
Wenn du dich selbst in Frage stellst.
Gott segne Deine unermüdlich nachfragende Neugier
Die dir die Frage ermöglicht:
Wer bist du, Gott?
Seine Antwort sei dir Segen.
Amen.

Quelle: Netzwerkgemeinde Da_zwischen

Wegweiser

Wer kennt sie nicht? Wegweiser, die uns sagen, welchen Weg wir nehmen müssen, um ans Ziel zu kommen. Im Alltag häufig auch das Schild „Umleitung“ – bedingt durch Baustellen müssen wir manchmal einen anderen Weg nehmen als den altbekannten, der teilweise auch länger oder umständlicher ist. Bei Wanderungen in den Bergen ist ebenfalls eine gute Orientierung wichtig: es gibt hilfreiche Markierungen, die einem zeigen, welcher Weg der richtige ist. Gerade in den Bergen fällt auf, dass an vielen markanten Stellen Kreuze stehen. Dort, wo es sich zum Verweilen lohnt (beispielsweise um die Aussicht zu genießen) oder wo der Weg schwierig wird, steht auch ein Wegkreuz. Viele stehen schon sehr lange, manchmal seit Jahrhunderten. Die Kreuze verweisen auf Gottes Größe und Güte. Sie zeigen, wo es lang geht, damit wir nicht vom richtigen Weg abkommen.

Mit dem Kreuz soll aber auch deutlich gemacht werden, dass wir auf unserem Weg nie das Wichtigste aus den Augen verlieren sollen. Wenn wir auf unserem Lebensweg Gott vertrauen, dann wird unser Weg gelingen – ganz gleich, welche und wie viele Umleitungen wir nehmen.

Patrizia Magin

Ihr aber, für wen haltet Ihr mich? (Mt 16, 15)

Diese Frage wird im Sonntags-Evangelium vom 23.08.2020 gestellt. Jesus fragt seine Jünger zunächst, für wen die Menschen ihn halten. Danach wird er konkret und fragt sie direkt: „Ihr aber, für wen haltet Ihr mich?“ Petrus antwortet darauf mit einem überzeugenden Bekenntnis. Die Frage Jesu für sich selbst heutzutage zu beantworten ist nicht einfach. Eine gute Übung dazu gab es im letzten Bibelkreis: die Anwesenden erhielten ein Blatt mit allen Buchstaben des Alphabetes; danach gab es Zeit, sich Gedanken zu machen, was einem spontan zu jedem Buchstaben einfällt. Die Gedanken konnten, mussten aber nicht, mitgeteilt werden.

Da gab es spannende Antworten, die anregen zum weiteren Nachdenken: A wie Ampel, U für unberechenbar, C wie Chance, Q wie Qual – aber auch wie Querdenker, B für Bruder oder X wie Xylophon. Interessant war, dass für jeden Buchstaben des Alphabets eine Antwort gefunden wurde. Probieren Sie es einmal aus – für wen halten Sie Jesus, was ist er für Sie?

Patrizia Magin