Blaubeerblau

Dieser im Jahr 2011 gedrehte Film erhielt 2012 beim Filmfestival auf der Parkinsel den Publikumspreis. Worum geht es in dem Film?

Fridjof Huber, der in einem Münchener Architekturbüro arbeitet, zum Ausmessen in ein Sterbehospiz geschickt wird, schlottern ihm die Knie. Er hat Angst vor der Begegnung mit Menschen, die kurz vor dem Tod stehen. Dabei hat Fridjof selbst noch nicht richtig angefangen zu leben. Zu seiner Freundin steht er nicht und von seinen Eltern hat er sich noch nicht emanzipiert. Im Hospiz begegnet Fridjof Hannes, einem ehemaligen Schulfreund, der Pankreaskrebs im Endstadium hat. Und er trifft dessen Schwester Sabine, in die er schon zu Schulzeiten verliebt war. Dass das Leben ein Geschenk ist, das man mit beiden Händen greifen kann, lernt Fridjof von Hannes und Frau Fahrenholtz, einer anderen Hospizbewohnerin, die ihren selbstgemachten Blaubeerwein und das Geheimnis um die besten Blaubeeren hütet – nach dem Motto: „Ihr Nachgeborenen macht euch gefälligst selbst auf die Socken!“ Als Hannes und Frau Fahrenholtz sterben, wirft Fridjof seine Halbherzigkeit über Bord und entdeckt zum ersten Mal bewusst und beglückt sein eigenes Leben. (Quelle: www.br.de/br-fernsehen/inhalt/film-und-serie/blaubeerblau)

Ein heiterer Film trotz des ernsten Themas – wie oft tabuisieren wir selbst schwere Krankheiten und/oder Tod? In der nächsten Woche beginnt der November – der Monat, der viele Gedenktage enthält, angefangen bei Allerheiligen und Allerseelen und der gerade dadurch zum Nachdenken über diese Tabuthemen anregt. Wir sollten daran denken, dass der Tod zum Leben gehört und dass nach dem Tod neues Leben kommt. Es gibt also keinen Grund (mehr), dieses Thema zu tabuisieren.

Patrizia Magin

Komfortzone

Jede*r von uns hat eine Komfortzone, die ungern verlassen wird. Kein Wunder – schließlich wissen wir nicht, was passieren wird… Und dennoch müssen wir diese Zone mal mehr, mal weniger verlassen: bei einem Schul- oder Jobwechsel, bei Umzug, bei einer Trennung… Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen.

Schauen wir uns mal Kinder an: sie gehen mehrmals am Tag aus ihrer Komfortzone heraus. Sie haben Vertrauen, wenn sie auf dem Spielplatz was Neues ausprobieren, wenn sie im Schwimmbad ins Wasser springen, wenn sie vor ihrer Klasse ein Instrument spielen oder ein Gedicht aufsagen, wenn sie helfen zu kochen… Auch diese Liste lässt sich beliebig fortsetzen.

Was haben Kinder uns Erwachsenen voraus? Sie haben eine gesunde Neugier auf Neues, wollen etwas lernen und letztendlich haben sie Vertrauen – Vertrauen darauf, dass wir sie halten und schützen, insbesondere dann, wenn’s mal schief geht und sie sich weh tun. Wie sieht es mit dem Vertrauen bei uns Erwachsenen aus? Vertrauen wir auch darauf, dass wir gehalten und geschützt sind bei unserem Tun und Lassen? Dass Gott uns hält und schützt, auch und gerade wenn wir uns aus unserer Komfortzone heraus trauen und etwas Neues ausprobieren. Probieren wir es aus und üben ab und zu mal, unsere Komfortzone zu verlassen.

Patrizia Magin

Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel richtig setzen (Artistoteles)

Es ist Herbst und damit verbunden häufig ziemlich windig, teilweise sogar stürmisch. Den Wind können wir nicht ändern, wie Aristoteles schon zu seiner Zeit erkannt hat. Das Zitat geht jedoch weiter: „aber die Segel richtig setzen“. Für uns kann das zum einen heißen, dass leicht umfallende oder herabfallende Sachen, wie beispielsweise Blumentöpfe, gesichert wenn nicht sogar weggestellt werden. Und zum anderen können wir dieses Zitat auch auf unser Leben anwenden.

Wind kann in unserem Leben Rückenwind sein: wir fühlen uns wie beflügelt und das, was wir tun, geht uns leicht von der Hand. Wie ist es jedoch, wenn uns der Wind sprichwörtlich ins Gesicht bläst? Dann können wir nicht nur, dann müssen wir sogar „Segel setzen“ – nämlich unsere Meinung äußern, Stellung beziehen oder gegebenenfalls auch mal einen Rückzieher machen und unser Handeln oder unsere Worte überdenken und korrigieren, eben unser Segel richtig zu setzen.

Natürlich gibt es immer wieder Situationen, in denen es schön wäre, „einfach“ den Wind zu ändern – wir sind jedoch immer wieder – auch von Gott – gefragt, unsere Segel richtig zu setzen.

Patrizia Magin

Lass es Dir schmecken

Wir befinden uns am Ende der Erntezeit für dieses Jahr. Da stellt sich unter anderem auch die Frage: Wie nehmen wir unser Essen wahr? Essen wir „einfach“ so oder schmecken wir bewusst, was wir zu uns nehmen? Genießen wir unser Essen und nehmen uns dafür Zeit oder essen wir „zwischen Tür und Angel“?

Erkennen wir die verschiedenen Nuancen im Essen, sei es Gewürz, Textur oder anderes? Unter www.ernaehrung.de ist zu lesen: „Im Laufe unseres Lebens verändert sich der Geschmackssinn: Während ein Teenager noch gut 9.000 Geschmacksknospen besitzt, sind es bei einem älteren Menschen noch rund 4.000. Doch auch hier gilt unabhängig vom Alter: Wer seinen Geschmackssinn trainiert, nimmt die Vielfalt intensiver wahr.“

Gerade in unserer Zeit des Klimawandels und der eingebrachten Ernte für dieses Jahr ist neben dem Dank für die Ernte auch die Zeit, sich bewusst zu machen, dass diese nicht selbstverständlich ist. Und der Dank gilt auch den Menschen, deren Arbeit es ist, für diese Ernte zu sorgen.

Patrizia Magin