Zwischen den Jahren

Zwischen den Jahren wird landläufig die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr genannt. Am vergangenen Sonntag endete mit dem Christkönigsonntag das Kirchenjahr und am kommenden Sonntag beginnt mit dem 1. Advent das neue Kirchenjahr. Wir befinden uns in dieser Woche gleichsam auch „zwischen den Jahren“.

Vieles muss – ähnlich wie vor Weihnachten – noch erledigt werden: Adventskranz herrichten, vielleicht die Wohnung dekorieren, und vieles mehr. Doch wir sollten und dürfen nicht vergessen, dass die Zeit der Erwartung, die Zeit des Innehaltens und Besinnens vor uns liegt. Und vielleicht finden wir in dieser „Zwischenzeit“ auch Zeit(en) zum Durchatmen, zum Innehalten, zum Seele baumeln lassen. Keine Angst: Die Arbeit und die Aufgaben laufen nicht davon – die (können) warten!

Patrizia Magin

Buß- und Bettag

Seit einigen Jahren ist dieser Tag kein Feiertag mehr – schade! Nicht nur wegen des freien Tages, sondern weil damit im Jahr 1995 auch ein Ruhepunkt außer Kraft gesetzt wurde. Innehalten und sich Gedanken machen, das eigene Leben überdenken.

„Der Buß- und Bettag ist ein Feiertag in der evangelischen Kirche, der auf Notzeiten zurückgeht. Im Lauf der Geschichte wurden Buß- und Bettag immer wieder aus aktuellem Anlass angesetzt. Angesichts von Notständen und Gefahren wurde die ganze Bevölkerung zu Umkehr und Gebet aufgerufen. Seit Ende des 19. Jahrhunderts wird ein allgemeiner Buß- und Bettag am Mittwoch vor dem letzten Sonntag des Kirchenjahres begangen, also elf Tage vor dem ersten Adventssonntag. Es geht bei diesem Tag nicht um Geldbußen im Sinne des Verwaltungsrechts, sondern um eine Buße im religiösen Sinne, also um Reue für begangene Sünden und eine Besinnung auf den Gottesglauben.“ (Quelle: Wikipedia.de)

Auch wenn es sich bei diesem Tag um einen Feiertag in der evangelischen Kirche handelt, sind alle Christinnen und Christen zum gemeinsamen Gebet eingeladen. Der diesjährige Buß- und Bettag steht unter dem Thema: „Alles wieder gut!?“

Patrizia Magin

 

Alles wird gut?
Alles wird gut! Wird alles gut?
Wie ich es drehe und wende,
Glauben und Zweifel bleiben beieinander.

Alles wird gut?!
So ähnlich. So nah. So ehrlich.

Alles wird gut
flüstert der Segen
Mut in meine Seele
liegen Hände auf

Kopf und Herz
strömt Kraft durch meinen Schmerz
sanft mit fremder Wucht
gegen meine Angst

Alles wird gut?
Alles wird gut!
Manches Zeichen dreht sich am Ende
und erinnert wie anfangen geht:
UND SIEHE, ES WAR SEHR GUT!

Lars Hillebrand

Teilen

Im Evangelium des vergangenen Sonntags war auch die Rede vom Teilen: „Als Jesus einmal dem Opferkasten gegenübersaß, sah er zu, wie die Leute Geld in den Kasten warfen. Viele Reiche kamen und gaben viel. Da kam auch eine arme Witwe und warf zwei kleine Münzen hinein. Er rief seine Jünger zu sich und sagte: Amen, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr in den Opferkasten hineingeworfen als alle anderen. Denn sie alle haben nur etwas von ihrem Überfluss hineingeworfen; diese Frau aber, die kaum das Nötigste zum Leben hat, sie hat alles hergegeben, was sie besaß, ihren ganzen Lebensunterhalt.“ (Mk 12, 41 – 43)

Um das Teilen geht es auch bei dem Heiligen von morgen – allerdings eher ein Gegenstück zum Evangelium: der Hl. Martin – als Offizier nicht gerade unvermögend – teilt mit dem armen Bettler seinen Mantel, damit dieser nicht länger friert und rettet ihn so vor dem sicheren Tod.

Wie sieht denn unser Teilen aus? Geben wir „nur“ das Notwendigste oder teilen wir mehr? Haben wir Erbarmen mit denen, denen es nicht so gut geht wie uns, und teilen mit ihnen – Essen, Leben, Zeit?  Auch in der kommenden Woche gedenken wir einer Heiligen, die ihr Vermögen geteilt und den Armen alles gegeben hat, der Hl. Elisabeth. Lassen wir uns von diesen beiden Heiligen inspirieren und fangen an zu teilen.

Patrizia Magin

Sei besiegelt

Mit diesen Worten beginnt die Firmformel. Am vergangenen Samstag haben 33 Jugendliche und 1 Erwachsene das Sakrament der Firmung zu empfangen. Das Firmsakrament wurde gespendet durch Generalvikar Andreas Sturm.

Bevor die Firmformel „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist“ gesprochen wird, bekennen die Firmbewerber ihren Glauben. Bei der Taufe haben die Eltern das „Ja“ für das Kind gesprochen, haben sie den Grundstein für den christlichen Glauben gelegt. Bei der Firmung sprechen die Jugendlichen selbst das bewusste „Ja“ zum Glauben. Sie haben sich selbst entschieden, dieses Sakrament zu empfangen. Auch das ist ein Meilenstein zum Erwachsen-Werden.

Auf diesem Weg benötigen die Jugendlichen – und auch alle Erwachsenen, die sich erst später entschließen, dieses Sakrament zu empfangen – Orientierung und Unterstützung, nicht nur in ihren Familien, sondern auch bei Freunden, in der Schule, beim Studium oder in der Ausbildung. Wie können wir selbst Orientierung sein; wie können wir selbst Menschen unterstützen bei ihren Fragen im Glauben?

Wichtig ist, den Mut zu haben, über den Glauben zu reden und allein schon damit Vorbild, Orientierung und Unterstützung zu sein.

Patrizia Magin