Sammelt Euch Schätze im Himmel (Mt 6, 20)
Viele kennen vermutlich das Buch „Frederick“ von Leo Lionni? Für diejenigen, die es nicht kennen oder sich nicht mehr erinnern: das Kinderbuch handelt von einer Maus, die so anders ist als ihre Weggefährten. Während die Weggefährten Vorräte für den Winter sammeln, sitzt Frederick da und schaut sich um – und sammelt Farben. Die anderen Mäuse halten ihn für verrückt.
Doch als der Winter gar kein Ende nehmen will und die Nerven der Mäuse blank liegen, auch weil die Vorräte zu Ende gehen; da erzählt Frederick ihnen von seinem Schatz, von den Farben, die er gesammelt hat und durch seine Geschichten verkürzt er allen die Zeit, bis die Tage endlich wieder länger und wärmer werden.
Am vergangenen Wochenende haben wir wieder die Uhren umgestellt. Die Tage werden länger und es wird hoffentlich auch bald wärmer. Auch wenn wir nicht wie die Mäuse einen Vorrat anlegen und auf das Frühjahr warten müssen, bis wir endlich wieder etwas Nahrhaftes finden – wir haben einen äußerst wertvollen Schatz: das Wort Gottes und seine Zusage zu uns Menschen. In diesem Wort Gottes können wir das ganze Jahr über unsere Schätze sammeln und gerade dann davon zehren, wenn es uns nicht so gut geht. Wissen wir, wie gut wir es haben?
Patrizia Magin
Reset - alles auf Anfang
Wer kennt das nicht? Da geht bei dem einen oder anderen Gerät nichts mehr und es bleibt erstmal nichts anderes übrig als die Werkseinstellungen wieder herzustellen – sozusagen alles auf Anfang. Und dann ist es wieder erforderlich, die persönlichen Einstellungen vorzunehmen.
Wie ich finde, ist diese Reset-Funktion ein passender Vergleich zur Fastenzeit: ich habe die Möglichkeit, mein Leben (intensiver) zu überdenken und bei der einen oder anderen Sache in Gedanken die Reset-Funktion zu aktivieren. Es ist nicht immer einfach, Kurskorrekturen – sei es während der Fastenzeit oder zu anderen Zeiten meines Lebens – vorzunehmen und durchzuführen. Gott ist immer für mich da – nicht nur in der Fastenzeit – und hilft mir, die notwendigen Funktionen durchzuführen und lässt mir gleichzeitig die Freiheit, meine persönlichen Einstellungen zu finden.
Patrizia Magin
Durststrecke
Wer von uns kennt das nicht? Abgelenkt von vielen anderen Dingen oder Umständen vergessen wir oft, etwas zu trinken bzw. ausreichend zu trinken. Wenn wir dann trinken, merken wir, wie uns die Flüssigkeit wieder belebt, wieder aktiviert. Dabei wissen wir nur zu gut, dass unser Körper Wasser braucht, um zu leben, um zu überleben.
Doch wie ist das mit der geistigen Durststrecke? Fällt uns, fällt mir da auch manchmal auf, dass ich etwas „zu trinken“ brauche? Das kann ein Gespräch mit einer anderen Person zu einem bestimmten Problem sein. Das kann aber auch das Gebet zu Gott sein, der mir hilft, meine inneren Wasserspeicher wieder zu füllen und wieder klarer zu sehen. Bin ich mir bewusst, dass er die Quelle des Lebens, meines Lebens ist?
Gerade in der Fastenzeit sollte ich mir die Zeit nehmen für solche Aus-Zeiten. Für das Gebet zu Gott, um aufzuatmen, um aufzutanken und dem Trott des Alltags zu entfliehen.
Patrizia Magin
Kennfaden
Um Diebstähle zu vermeiden, wurden bei der Britischen Kriegsmarine rote Fäden in das Tauwerk eingeflochten. Bis heute hat sich ein solcher Kennfaden bewährt, um ein Produkt zu kennzeichnen und wird beispielsweise bei Kabeln verwendet. Ein solcher Kennfaden, roter Faden, ist auch in jedem von uns verankert durch unsere Taufe. Gott selbst hat sich in uns hineingeflochten und ist immer für uns da.
In der Fastenzeit bietet es sich an, sich über diesen roten Faden Gedanken zu machen: nehme ich diesen roten Faden in meinem Leben (noch) wahr? Oder sollte ich diesen wieder neu entdecken und mich darauf neu einlassen?
Gott lässt mich nicht los – er hält mich und ist immer für mich da.
Patrizia Magin
Farbenspiel
Auch so ein Wunder der Technik: in jedem Farbdrucker befinden sich drei Farbkartuschen, schwarz nicht eingerechnet. Und aus diesen drei Farben (unterstützt von schwarz) liefert der Drucker immer wieder aufs Neue bunte, facettenreiche Bilder. Wenn die Farbkartuschen leer werden, ändert sich auch der Ausdruck: er wird blass, verschwimmt oder verschmiert.
Ein Bild, das wir auch auf und in die Fastenzeit übertragen können. Bei so manchem ist die Luft draußen, der Lebensweg scheint nicht mehr klar ersichtlich; es ist Zeit, die Farben wieder aufeinander abzustimmen, die Kartuschen neu zu füllen. Mein Leben nur in schwarz-weiß zu sehen, macht es trist und bei Weitem nicht so facettenreich, wie wenn Farben dabei sind.
Ich kann die Zeit bis Ostern, die Fastenzeit, nutzen, um die Farbkartuschen aufzufüllen, um mein Leben und meinen Glauben neu auszurichten.
Patrizia Magin