Alles wirkliche Leben ist Begegnung

Begegnungen sind rar geworden in den letzten 2 Jahren. Corona macht uns das Leben schwer, insbesondere, wenn es um Begegnungen und zwischenmenschliche Beziehungen geht. Gemeinsame Zusammenkünfte waren teilweise gar nicht möglich; in Sport und Kultur gelten Einschränkungen, wenn auch mittlerweile gelockert.

Viele fragen sich, ob die Lockerungen sinnvoll sind oder zu früh oder wie lange uns dieses Virus noch unser Leben mehr oder weniger diktiert … und vermutlich haben es die meisten von uns satt, sich immer wieder neu an Richtlinien zu halten, sich einzuschränken oder gar auf Begegnungen zu verzichten.

Und doch haben wir tagtäglich vielfältige Begegnungen, sei es beim Einkaufen, beim Spaziergang, bei der Arbeit … also mitten im Leben. Nehmen wir diese Begegnungen wahr? Nehmen wir das wirkliche Leben und die Menschen um uns herum wahr? Denn nur wenn wir die Menschen um uns herum wahrnehmen, dann nehmen wir auch Gott wahr.

Patrizia Magin

Mit leichtem Gepäck

„Eines Tages fällt dir auf
Dass du 99 Prozent nich' brauchst
Du nimmst all den Ballast und schmeißt ihn weg
Denn es reist sich besser mit leichtem Gepäck“

So beginnt ein bekanntes Lied von Silbermond. Lassen wir diese Zeilen auf uns wirken… Ballast nehmen und wegwerfen, das kling verlockend. Doch lassen wir einmal den materiellen Ballast beiseite und konzentrieren wir uns auf den Ballast, der uns persönlich bedrückt – die Chance, diesen wegzuwerfen haben wir in der Beichte. Wenn wir die Fastenzeit nutzen und unsere Seele, unsere Gedanken und unser Herz reinigen von dem Ballast und diesen wegwerfen, dann können wir wieder mit leichtem Gepäck reisen – und Ostern entgegengehen.

Patrizia Magin

Trainingslager Fastenzeit

Wie wir vermutlich alle wissen, absolvieren Spitzensportler*innen und Mannschaften in der Vorbereitung auf große Sportveranstaltung ein Trainingslager abseits von ihrer gewöhnlichen Trainingsstätte. Stellen wir uns einmal vor, dass die Fastenzeit unser Trainingslager wäre. Wie würde unser „Trainingsplan“ aussehen? Leben wir wie gewohnt oder verzichten auf bestimmte Gewohnheiten? Nehmen wir in unseren Trainingsplan neue und bisher vielleicht eher vernachlässigte Zeiten mit und für Gott auf?

Gerade in der Fastenzeit und der damit verbundenen Vorbereitung auf das große und großartige Ereignis Ostern laden zu diesen besonderen „Trainingszeiten“ ein. Lassen wir uns darauf ein?!

Patrizia Magin

Teuflische Versuchung

Im Evangelium des vergangenen Sonntags hören wir von den drei Versuchungen Jesu durch den Teufel:  zunächst sollte er Steine zu Brot verwandeln, dann wurden ihm die Reiche des Erdkreises versprochen und schließlich sollte er durch einen wagemutigen Sturz beweisen, dass ihm als Sohn Gottes nichts geschehen würde. Jesus widerstand allen Versuchungen durch kluge Gegenreden (vgl. Lk 4, 1-13). Er ließ sich nicht verführen, weder durch Sticheleien noch durch falsche Versprechen.

Wie ist es bei uns? Die Fastenzeit hat begonnen und viele haben sich einen oder mehrere Vorsätze vorgenommen, wie etwa auf Süßigkeiten zu verzichten, keinen Alkohol zu trinken, weniger mit dem Auto zu erledigen oder konsequent Sport zu treiben. Üben wir einen solchen Verzicht, weil „man“ es so tun sollte oder nehmen wir bewusst einen Verzicht auf uns?

Wenn wir in Versuchung geraten, einen unserer Vorsätze zu brechen, hilft es vielleicht, sich an diese Textstelle zu erinnern. Es geht um mehr als irdisches Verlangen. Es geht darum, genau hinzuhören, ob es mir guttun würde, einer Versuchung nachzugeben oder dieser zu widerstehen – auch über die Fastenzeit hinaus.

Patrizia Magin

Hast Du Dich am Wochenende gut erholt?

Jede und jeder von uns kennt das: freitags oder samstags bei der Arbeit wünscht man sich gegenseitig ein schönes Wochenende. Und damit verbunden ist – vermutlich meist unausgesprochen – der Wunsch nach guter Erholung.

Doch was ist, wenn montags dann der Satz käme oder gar kommt „Hast Du Dich am Wochenende gut erholt?“ – Auf wen trifft es zu, das Wochenende (womöglich ganz) zur Erholung genutzt zu haben? Wahrscheinlich auf die wenigsten – da ist die Hausarbeit, vielleicht auch der Garten; da sind Kinder oder Eltern, die die Aufmerksamkeit benötigen; da ist eventuell „Freizeitstress“ durch Besuch von Theater oder Konzerten oder durch Treffen mit Freunden oder …

Wie sieht es aber mit uns selbst aus? Mit Zeit für uns? Heute beginnt die Fastenzeit – eine Zeit der Besinnung. Vielleicht auch eine Zeit der Besinnung auf uns selbst, für unsere eigenen Bedürfnisse. Machen wir doch mal einen Besuch bei uns selbst – es lohnt sich mit Sicherheit!

Patrizia Magin