Farben der Fastenzeit: Grau

„Nachts sind alle Katzen grau“ – dieses Sprichwort kennt wohl jede*r von uns. Was wird damit ausgedrückt? Im Dunkeln gleicht sich vieles bzw. wir können über den einen oder anderen Mangel hinwegsehen, weil wir ihn gar nicht genau sehen. Die Nacht verwischt sozusagen die Unterschiede aus dem Tageslicht, macht sie mindestens gleichwertig, wenn nicht sogar gleichgültig.

Am Aschermittwoch empfangen wir in der Regel das Aschenkreuz – auch dieses ist grau, dunkelgrau. Dazu wird gesagt „Kehr um und glaube an das Evangelium!“ Das Aschenkreuz verwischt damit nicht die Unterschiede aus dem Tageslicht und macht sie schon mal weder gleichwertig oder gar gleichgültig. Im Gegenteil: Es macht uns aufmerksam auf unsere Mängel, unsere Fehler. In Kombination mit dem Ratschlag macht es uns Mut, dass wir uns unseren Fehlern und Mängeln stellen, uns zu diesen bekennen und umkehren. Nutzen wir die diesjährige Fastenzeit, dass in uns und in unserem Leben aus dem Grau des Aschermittwoch das Gelb des Ostersonntags wird.

Patrizia Magin

Farben der Fastenzeit: Grün

Langsam zieht das Frühjahr, der Frühling ein. Nicht nur, dass die Tage wieder länger werden, auch dass die Natur wieder zu grünen und zu blühen beginnt, ist für die meisten von uns vermutlich Labsal für die Seele. Ein ziemlich trister Winter liegt hinter uns. Hoffnung blüht auf – wir alle hoffen, dass die Einschränkungen durch Corona bald ein Ende finden werden. Und dass wir wieder zu einem einigermaßen normalen Leben mit Begegnungen zurückkehren können. Ein Licht am Ende des Tunnels zeichnet sich ab.

Patrizia Magin

 

Seufzen wir
voller Hoffnung
auf ein baldiges:

wieder sehen
und wieder hören,

wieder sprechen
und wieder lachen,

wieder essen
und wieder trinken,

wieder umarmen
und wieder streicheln,

wieder spüren
und wieder berühren.

In dieser Reihenfolge
oder auch ganz anders.

Hauptsache:
Wieder, immer wieder wieder …

Peter Schott, In: Pfarrbriefservice.de

Farben der Fastenzeit: Rosa

Am vergangenen Sonntag haben wir Laetare gefeiert. Neben Gaudete in der Adventszeit ist dies der einzige Sonntag mit der liturgischen Farbe Rosa. „Rosa ist die Aufhellung der Farbe Violett. Sie kann nur zu den Sonntagen Gaudete (3. Adventssonntag) und Laetare (4. Fastensonntag) getragen werden, um den freudigen Charakter der Mittfastentage zur Hälfte der Bußzeit hervorzuheben.“ (Quelle: Wikipedia)

Anders sieht es in der Mode aus: Da wiederholt sich in schöner Regelmäßigkeit die Trendfarbe Rosa in allen Schattierungen. Mehr noch – in früheren Zeiten und teilweise auch heute noch wird Rosa bei Baby- und Kleinkinderkleidung als die Farbe für Mädchen favorisiert.

Wie sieht es bei uns aus? Haben wir eine Lieblingsfarbe? Was verbinden wir damit und was macht sie für uns zur Lieblingsfarbe, zum Trend? Auch wenn unsere Trendfarbe vielleicht eine Farbe ist, die anderen nicht gefällt – das sollte uns nicht davon abhalten, unseren eigenen Geschmack, unsere eigene Farbe, unsere eigene Meinung zu haben und zu vertreten.

Patrizia Magin

Farben der Fastenzeit: Blau

Die Farbe Blau steht für Himmel, Wasser – im Grunde für unendliche Weite. Viele von uns haben schon mal an Nord- oder Ostsee oder einem Meer gesessen und einfach nur aufs Wasser geschaut. Und vermutlich ging es den meisten dabei so, dass sie innerlich zur Ruhe gekommen sind – einfach mal nichts tun und die Seele baumeln lassen.

Das funktioniert auch (die Erfahrung wurde vielleicht auch schon gemacht) an einem Fluss oder beim Blick in einen wolkenlosen Himmel. Wie geht es uns in der diesjährigen Fastenzeit? Kommen wir auch ohne einen solchen Blick zur Ruhe? Oder haben wir vielleicht auch Angst, uns die Zeit dafür zu nehmen?

Lassen wir uns darauf ein, auch im Alltag mal die Seele baumeln zu lassen und einfach mal (auch vom Fenster oder Balkon aus) in den Himmel zu schauen und zur Ruhe zu kommen.

Patrizia Magin

Farben der Fastenzeit: Rot

In der katholischen Kirche ist die Farbe Rot neben Pfingsten (und damit verbunden dem Heiligen Geist) dem Gedenken an die Märtyrer vorbehalten. Rot steht für Blut und dem damit verbundenen Schmerz – aber Rot steht auch für die Liebe. Diese einzigartige Liebe, die an Karfreitag geschieht – an dem Tag, an dem Jesus sich für uns Menschen ans Kreuz schlagen ließ. Die einzigartige Liebe Gottes zu uns Menschen, der uns seinen Sohn geschenkt hat – und zuließ, dass dieser auf diese Art gestorben ist.

Wie oft denken wir an diese einzigartige Liebe? Wissen wir sie zu würdigen? Zum Beispiel in unserem Umgang miteinander?

Patrizia Magin