Der eine, der andere
Am 29. Juni feiern wir das Fest der beiden Kirchenpatrone unserer Pfarrei: Heilige Petrus und Paulus. Zwei Männer auf den Spuren Jesu. Zwei Männer mit ganz unterschiedlichen Geschichten. Zwei Männer, wie sie zumindest zum Teil unterschiedlicher nicht sein konnten – und doch: zwei Männer, die sich in Jesu Nachfolge haben berufen lassen.
Und: Zwei Männer, die uns heute noch viel zu sagen haben, wenn wir uns auf sie einlassen, wenn wir ihr Wort hören, wenn auch wir uns in die Nachfolge Jesu rufen lassen.
Patrizia Magin
Der eine, der andere
Zwei Männer aus der Heiligen Schrift.
Petrus, der eine -
und Paulus, der andere.
Sie kannten sich:
Sie waren miteinander verbunden.
Sie waren unterschiedlich.
Petrus war von Beruf Fischer.
Paulus war von Beruf Zeltmacher.
Petrus hat die Christen nicht verfolgt.
Paulus hat die Christen zuerst verfolgt.
Petrus war mehr konservativ.
Paulus war mehr progressiv.
Petrus kannte Jesus persönlich.
Paulus kannte Jesus nur vom Hörensagen.
Beide stritten für die gute Sache „Jesu“.
Beide lebten sie für Jesus Christus.
Beide starben für Jesus Christus.
Mögen sie ruhen in Frieden,
ohne Zank und Streit über Gott und die Welt.
Peter Schott in: Ideenwerkstatt Gottesdienste, Nr. 4/2023, Lesejahr A, Herder-Verlag
Berufung
Da sind sie: die Namen der 12 Apostel. Berufen, um zu verkündigen: die 12 Apostel werden beim Namen genannt und ge- sowie berufen. Und sie folgen dem Ruf Jesu. Verlassen ihr bisheriges Leben, lassen sich auf etwas Neues, etwas Unbekanntes ein. Eine wahre Herausforderung! Wer von uns würde das heute so machen? Familie, Arbeit und Besitz aufgeben und nachfolgen. Und doch stehen wir durch unsere Taufe in der Nachfolge Jesu. Doch fühlen auch wir uns berufen und gerufen?
Manch einer denkt vielleicht, dieser Berufung nicht gewachsen zu sein. Dabei merken wir eventuell auch nicht, dass wir dieser Berufung folgen: durch unsere Teilnahme am Gottesdienst und dem Gebet für- und miteinander. Durch unser Engagement in Pfarrgremien und Ausschüssen oder sonstigen ehrenamtlichen Aktivitäten. Gerufen sein und dem Ruf zu folgen, ist offensichtlich gar nicht so schwer.
Manchmal reicht es auch schon aus, für andere Menschen einfach nur da zu sein, zuzuhören, Zeit zu nehmen – auch das ist Berufung. Vielleicht sollten wir unser Licht nicht unter den Scheffel stellen?
Patrizia Magin
Alltag
Vorbei sind die sogenannten „kurzen Wochen“ mit jeder Menge Feiertage. Wenn da noch geschickt Urlaub geplant wurde, dann ist da enorm viel freie Zeit … gewesen. Dazu kommen noch die Pfingstferien, von denen auch viele profitierten, nicht zuletzt die Pfadfinder aus Herz Jesu, die eine ganze Woche lang im Zeltlager waren – und wieder gut nach Hause gekommen sind.
Und jetzt? Der Alltag hat uns wieder: für die Schüler*innen heißt es, nochmals Gas zu geben, damit die Zeugnisse gut ausfallen. Und für die Arbeitnehmer*innen gilt nun, durchzuhalten – bis zum Sommerurlaub oder einem Urlaub im Herbst. Denn: bis Weihnachten gibt es nur noch 2 Brückentage: den 3. Oktober sowie den 1. November. Tröstlich ist da nur, dass dies für uns alle gleich ist. Aber die Urlaubstage wollen nun gut geplant sein.
Vorbei sind nun auch die kirchlichen „Festwochen“ mit Auferstehung und Christi Himmelfahrt, mit dem Pfingstwunder und schließlich Fronleichnam. Wie können wir diese Festlichkeiten in unseren Alltag „retten“? Auch in den Evangelien hören wir in den kommenden Wochen viele Geschichten aus Jesu Alltag – wobei diese weder alltäglich sind noch dies sein wollen. Diese Erzählungen wollen uns Fingerzeige für unser Leben, unser Leben aus dem Glauben und im Glauben sein. Auch im Alten Testament erfahren wir vieles, was uns in unserem Alltag hilfreich sein kann. Nutzen wir die Zeit ohne Feiertage, um uns im Alltag mit dem Alltag in der Bibel zu beschäftigen – es lohnt sich!
Patrizia Magin
Dreiklang
In der Musik wird ein dreitöniger Akkord als Dreiklang bezeichnet. In der Regel ist ein solcher Dreiklang auch harmonisch, unabhängig von Dur oder Moll. Da ich selbst gerne singe, kommt mir dieses Bild sehr gelegen, wenn ich an den Dreifaltigkeitssonntag denke. Denn als solchen Dreiklang könnte auch ich mir die Dreifaltigkeit, die Dreieinigkeit Gottes – Vater, Sohn und Heiliger Geist – vorstellen. Dreifaltigkeit – harmonisch, ob in Dur oder in Moll.
Patrizia Magin
Dreiklang – ein Gedicht zur Dreifaltigkeit
Gedanken, Worte und Werke
Vater, Mutter und Kind
Kopf, Herz und Hand
Sonne, Regen, Wind.
Sonne, Mond und Sterne
Schere, Stein, Papier
Feuer, Wasser, Erde
Ich, du, wir.
Drei Wünsche
hast du im Märchen frei,
drei Aufgaben zu lösen
aller guten Dinge sind drei.
Drei Seiten von Gott:
Der Schöpfer der Welt
Der Retter in der Not
Der Geist, dem was einfällt.
Der Glücksklee hat aber vier Blätter,
denn Dreier sind zu gewöhnlich,
dann gehöre ich wohl zum dreifaltigen Gott
denke ich ganz versöhnlich.
Regina Groot Bramel in: Ideenwerkstatt Gottesdienste, Nr. 4/2023, Lesejahr A, Herder-Verlag