Halbzeit

Die erste Hälfte des Jahres 2021 ist vorüber. Wir schauen hoffnungs- und erwartungsvoll in das 2. Halbjahr – was wird es uns bringen? Alle hoffen, dass es zu keiner Wiederholung eines Lockdown kommt, sondern dass wir endlich wieder in unseren gewohnten Alltag zurückkehren können.

Es stellt sich allerdings die Frage, wie die „neue“ Normalität aussehen wird: wird es Veränderungen in den Kitas geben oder im Schulbetrieb, werden HomeOffice-Modelle eingeführt, wird es zu geänderten Regelungen beispielsweise beim Einkaufen, kulturellen Veranstaltungen kommen?

Und es stellt sich auch die Frage wie es in unserem pfarrlichen und gemeindlichen Leben weitergeht… Im September sind die Erstkommunionfeiern in St. Sebastian geplant - mehrere Gottesdienste, um die Hygienevorschriften einzuhalten. Im Oktober feiern wir Firmung, d. h., ab September beginnen die Gruppentreffen. Wie werden diese möglich sein und wie werden wir die Firmgottesdienste feiern können? Wie werden die Gruppenstunden bei den Ministranten oder bei der DPSG wieder in Gemeinschaft gestaltet werden können? Wie wird es bei den anderen Gruppierungen bzw. Gremien laufen? Und zu guter Letzt: wie wird es mit unseren Gottesdiensten sein? Wie werden wir Gemeinschaft (neu) empfinden?

Alles spannende Fragen und es bleibt abzuwarten, wie die Antworten von jedem/jeder Einzelnen darauf ausfallen.

Patrizia Magin

Lebenslabyrinth

Kennen Sie das auch? Manchmal kommt einem das eigene Leben wie ein Labyrinth vor … man dreht sich im Kreis, überlegt an Kreuzungen, welcher Weg der richtige ist und macht sich das eine oder andere Mal auch wieder auf den Rückweg.

Wie ist es, wenn alles gut läuft: schätzen wir diese Zeiten bewusst und genießen sie? Vermutlich geht es vielen so, dass uns diese guten Zeiten erst bewusst werden, wenn wir mal (wieder) herumirren. Wie gut ist es da, dass wir immer Gott in unserem Rücken haben – in guten und in weniger guten Zeiten. Er gibt uns Rückenwind und ist für uns da.

Patrizia Magin

 

Guter Gott,

viele Wege gehe ich in meinem Lebenslabyrinth. Sei bei mir. Begleite mich auf meinem eigenen, einzigartigen Weg. Schenke mir immer wieder Mut aufzubrechen und neue Wege zu gehen. Stehe hinter mir an den Wegkreuzungen, in den Kurven und Wendungen meines Lebens. Gib mir Rückenwind und die nötige Ruhe, um Entscheidungen zu treffen. Nehme mir den Druck, dass es nur richtige und falsche Entscheidungen gibt. Schenke mir die Einsicht, dass das Labyrinth kein Irrgarten ist.

Manchmal läuft in meinem Leben alles rund. Es geht geradeaus. Lass mich diese Zeiten bewusst genießen und schätzen. Denn früh genug werden da wieder Steine sein. Hürden, die ich überwinden muss. Stehe mir bei in Krisen, halte mich, fange mich auf, wenn ich falle. Gib mir die Kraft niemals aufzugeben. Schenke mir Geduld und Beharrlichkeit die Mitte des Labyrinths zu erreichen. Ziele, die ich anstreben möchte, meine eigene Mitte, den Weg zu mir selbst. Hab mich im Blick, achte gut auf mich und beschütze mich. 

© Ronja Goj in Pfarrbriefservice.de

Vernetzt

In Zeiten der Pandemie wurde Digitalisierung und Vernetzung ein immer größeres Thema: vieles war (wenigstens und gleichzeitig glücklicherweise) nur noch digital möglich. HomeOffice, HomeSchooling oder auch Gremienarbeit bzw. andere digitale Angebote.

Wir haben dabei aber auch gelernt, dass beispielsweise digitale Treffen in der Gremienarbeit durchaus ihre Vorzüge haben, sind uns aber gleichzeitig auch bewusst, dass Präsenztreffen weitaus mehr Vorteile haben, angefangen bei der Gemeinschaft, dem Sehen und Gesehen-werden und der menschlichen Nähe. Es ist etwas anderes, Mimik und Gestik live wahrzunehmen als am Bildschirm.

Häufig können wir uns nicht (mehr) vorstellen, wie das Leben ohne diese Medien gehen kann, da der Computer – oder das Telefon – häufig auch in Lockdown-Zeiten für so manchen die einzige Verbindung nach außen war. Wir sollten aber auch nicht vergessen, dass wir auch durch unseren gemeinsamen Glauben vernetzt sind – und dass dieses Netz allem standhält. Wir müssen deshalb keine zögerlichen Schritte setzen, sondern können darauf vertrauen.

Patrizia Magin

Kurze Wochen

Die sogenannten „kurzen Wochen“ sind für die Arbeitnehmer nun leider wieder vorbei. Nach wie vor sind diese sehr beliebt, um mit dem Einsetzen weniger Urlaubstage längere Zeit frei zu haben. Bei dem einen oder anderen ist es dieses Jahr „egal“ – in Urlaub fahren ist noch nicht möglich wie wir das kennen und vielleicht denkt mancher auch, wenn ich mir jetzt die Tage spare, habe ich gegen Ende des Jahres noch Zeit zur Verfügung – und vielleicht ist das Reisen dann auch wieder besser möglich.

Dennoch ist es wichtig, auch mal raus aus dem Alltagstrott zu kommen – das gilt auch für diejenigen, die nicht mehr erwerbstätig sind. Schüler*innen haben festgelegte Ferienzeiten, warum sollten dann Arbeitnehmer*innen ihre freien Tage so einsetzen und planen wie es ihnen gefällt? Oder bereits im Ruhestand lebende Menschen durch gezielte Planung von Urlaubszeiten im Alltag eine Zäsur haben? Dem Alltagstrott entfliehen ist jedoch meist gar nicht so leicht. Aber setzen wir nicht zu hohe Maßstäbe? Ist es – gerade wenn das Wetter schön ist – nicht auch mal herrlich, „Hans-guck-in-die-Luft“ zu sein und die Seele baumeln zu lassen? Das Bild lädt jedenfalls dazu ein – und sicherlich finden wir selbst auch viele schöne Motive, wenn wir die Augen aufmachen.

Patrizia Magin

 

Dreifaltigkeit - Faltplan Gottes

„Unser dreifaltiger Gott hat vielfältige Ideen für uns bereit! Er entfaltet eine neue Schöpfung in jedem Menschen und schreibt uns ins Poesiealbum unseres Lebens, dass wir alle seine Töchter und Söhne sind. Er schickt uns Einladungen zum einträchtigen Leben in aller unfassbaren Vielfalt, in der er uns geschaffen hat. Er hat kein Interesse an dem Papier, diesen flachen Scheinen in unseren Portemonnaies, die uns so wichtig sind und deren Wert nur scheinbar ist, noch nicht einmal mehr gedeckt durch irgendeine ungreifbare Summe Gold auf irgendeiner Zentralbank. Der vielfältige Gott gewährt uns Kredit, er rechnet nicht mit uns ab. Er erlässt uns die Schulden, die wir immer wieder machen, weil wir über unsere Verhältnisse leben und mit dem anvertrauten Gut unachtsam wirtschaften.

Gott rechnet nicht mit uns ab, aber er wünscht sich zur Deckung unseres persönlichen Wertes durch unsere Werke, unsere Beteiligung bei der Entfaltung des menschenwürdigen Lebens in seiner Schöpfung. Er hat uns mit göttlicher Geduld gezeigt, wie aus dem Stoff, aus dem die Träume sind, wunderbare Wirklichkeit wird. Er hat selbst Gestalt angenommen und in Jesus eine Entfaltungs-Anleitung vorgelegt, die es in sich hat!“

Aus: „Ideenwerkstatt Gottesdienste, Nr. 4/2021, Lesejahr B, Herder-Verlag, S. 71“

 

Wie sieht es bei uns aus? Lassen wir uns auf den Faltplan Gottes, den er mit jedem und jeder von uns hat, ein? Er lässt uns in einer Vielfalt leben, dass es eigentlich nicht schwer ist, sich auf seinen Faltplan einzulassen.

Patrizia Magin