Apostelin der Apostel
Am 22. Juli haben wir das Fest von Maria Magdalena gefeiert. 2016 wurde sie von Papst Franziskus als „Apostelin der Apostel“ gewürdigt.
In der Bibel lesen wir wenig von ihr: wir wissen, dass sie Jesus folgte und ihn unterstützte und auch, dass sie unter seinem Kreuz stand. Ihr gewissermaßen „großer Auftritt“ kommt nach der Auferstehung - zu Ostern hören wir von Maria Magdalena im Johannes-Evangelium: „Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast! Dann will ich ihn holen. Jesus sagte zu ihr: Maria!“ (Joh 20, 15-16a)
Maria Magdalena wurde von Jesus beim Namen gerufen – und sie erkannte ihn und glaubte, mehr noch: auch sie ging und verkündete die Frohe Botschaft! Wie viele Frauen – und Männer – hat Gott in all diesen vielen Jahren längst und laut gerufen? Es sind nicht wenige, wenn wir uns die vielen Gedenktage der Heiligen anschauen. Auch wir werden (immer wieder) beim Namen gerufen – lassen wir uns wie Maria Magdalena auf diesen Ruf ein.
Patrizia Magin
Kreatives Lassen
Unlängst habe ich gelesen, dass die Kunst des Lebens in einem vielfältigen kreativen Lassen besteht. Dieser Satz brachte mich zu der Frage, was verbinde ich denn selbst alles mit dem Wort „lassen“? Welche Wörter fallen mir dazu ein?
Das sind nicht wenige: (sich) einlassen, zulassen, loslassen, nachlassen, sich oder etwas oder jemanden verlassen, belassen … Die Liste lässt sich beliebig fortführen. Ehrlicherweise dachte ich zunächst, dass „lassen“ eher negativ ist. Doch wenn ich mir „zulassen“ oder „sich einlassen“ anschaue, sehe ich doch sehr die positiven Aspekte. Wenn ich mich auf meinen Glauben einlasse bzw. zulasse, dass Gott in meinem Leben wirken kann, dann ist das eine wahre Kunst in meinem Leben – er lässt mich kreativ sein im Lassen; und auch wenn ich mal nachlasse, ist er bei mir und lässt mich nicht los.
Patrizia Magin
Kompass
Wer hat schon einmal einen Bericht über Menschen gelesen oder gesehen, die sich verirrt hatten? Die meisten Personen erzählen dann, dass sie oftmals die Orientierung verloren hatten und sich dadurch mehr oder weniger im Kreis gedreht haben. In früherer Zeit half da ein Kompass; heutzutage gibt es viele Apps auf dem Handy, die weiterhelfen können.
Wie ist es bei uns Christen? Unser Kompass, der uns immer wieder Richtung in unserem Leben gibt, ist Gott mit seinem Sohn Jesus. Uns an ihm auszurichten, dazu haben wir jede Woche Gelegenheit.
Er gibt uns Maßstab und Richtung, will unser Kompass sein – auf ihn können wir uns in allen Lebenslagen und vermeintlicher Orientierungslosigkeit verlassen – wir müssen das „nur“ wollen.
Patrizia Magin
Raus aus der Komfortzone
Im Evangelium des vergangenen Sonntags haben wir schon Ungewöhnliches gehört: „Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert.“ (Mt 10, 37)
Welchen Stellenwert in meinem Leben hat die Botschaft Jesu? Stelle ich diese hinten an oder lasse ich mich auf sie ein? Begebe ich mich aus der Komfortzone, was zugegebenermaßen bei allem Neuen in meinem Leben eine Herausforderung ist oder bin ich offen und mutig? Loslassen von Bequemlichkeiten und Gewohnheiten ist nicht immer leicht.
Aber: das Ende des Evangeliums ist tröstlich „Wer einem von diesen Kleinen auch nur einen Becher Wasser zu trinken gibt…“ (Mt 10, 42a) – wir müssen nicht unsere Familien oder unser Eigentum aufgeben, um Jesus nachzufolgen. Es reichen auch schon die kleinen Dinge im Leben, seine Botschaft zu leben. Also: Raus aus der Komfortzone!
Patrizia Magin