Advent - Ankunft
Am vergangenen Sonntag hat die diesjährige Adventszeit begonnen. Ad-vent – Ankunft. Wir bereiten uns vor auf die Menschwerdung Gottes.
In diesem Jahr ist es vermutlich bei den meisten eine andere Vorbereitung als sonst. Es fehlt der Besuch eines oder mehrerer Weihnachtsmärkte und damit verbunden der gemütliche Plausch mit Familien oder Freunden bei einem Glühwein oder einem Punsch. Es fehlen gemeinsame Aktionen wie Backen oder Musizieren. Es fehlen die Adventsfeiern der Gruppierungen und Vereine. Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen.
Aber auch wenn vieles fehlt und sich nicht 1:1 ersetzen lässt: wir haben durch dieses Fehlen die Chance, die diesjährige Adventszeit gleichermaßen „neu“ zu erleben. Uns neu auf den Weg zu machen, um uns neu einzulassen auf die Ankunft Gottes. Nutzen wir die diesjährige, besondere Stille auf dem Weg zur Ankunft Gottes bei uns Menschen.
Patrizia Magin
Lucia
Am 13. Dezember gedenkt die katholische Kirche der Heiligen Lucia. Dieser Name kommt von dem lateinischen Wort „lux“ und bedeutet „die Leuchtende“, „das Licht“. Vor der Einführung des gregorianischen Kalenders im 16. Jahrhundert fiel die Wintersonnenwende auf den 13. Dezember. So wurde am 13. Dezember im Brauchtum gleichsam die „Wiederkehr des Lichts“ im Jahreszeitenkreislauf gefeiert. (Quelle: wikipedia.de)
In der dunklen Jahreszeit und ganz besonders in diesem Jahr sehnen wir uns nach Licht. Die Tage sind kurz und wenn es dazu noch neblig ist, kommt einem der Tag trotz des Tageslichts auch dunkel vor. Um St. Martin herum gab es die Aktion des Licht-teilens: in das eigene Fenster, das zur Straße geht, eine Laterne oder eine Kerze stellen. Gerade in der diesjährigen ziemlich kontaktarmen Zeit hat dies viele berührt. Im Advent sehen wir auch – zumindest hat es den Anschein – mehr Häuser mit Lichtern dekoriert wie in den Jahren zuvor. Auch so setzen wir alle ein Zeichen: wir teilen das Licht – gerade in diesem Jahr, gerade in dieser wie es vielen scheint noch dunkleren Zeit als sonst.
Patrizia Magin
Advent - Adventure
Auch im englischen Wort „adventure“ (Abenteuer) ist das Wort Advent verborgen. Jeder Tag im Advent (und unseres Lebens) ist ein Abenteuer – wir wissen nicht, was kommt bzw. was geschieht. Im Advent wissen wir jedoch – im Gegensatz zu den restlichen Tagen im Jahr – was uns am Ende erwartet: die Menschwerdung Gottes.
Wie lassen wir uns in diesem Jahr auf das Abenteuer Advent ein? Nehmen wir beispielsweise digitale Angebote eines Adventskalenders an? Lassen wir uns bei einer Tasse Tee oder einem Kaffee auf adventliche Musik ein? Lesen wir (mal wieder) ein Buch, das wir schon lange mal lesen wollten?
Es gibt vielerlei Möglichkeiten, das Abenteuer Advent zu erleben. Und in diesem Jahr auch ganz ohne Trubel und Hektik.
Patrizia Magin
"Gott wohnt, wo man ihn einlässt" (Martin Buber)
Die Ankunft, die Menschwerdung Gottes rückt näher: noch ein Tag, dann ist es soweit. Bei den Kindern sagen, wir: noch einmal schlafen, dann ist es soweit – Gott wird Mensch.
Wie geht es uns nach diesem wesentlich stilleren Advent als in den vergangenen Jahren? Haben wir uns Zeit genommen, um uns auf die Menschwerdung Gottes vorzubereiten? Sind wir bereit, Gott einzulassen?
Gleichgültig, ob wir Festbeleuchtung im ganzen Haus oder in der ganzen Wohnung haben; Gott ist bereit, sich auf uns Menschen einzulassen und das bedingungslos – auf all unsere Fragen, unsere Sorgen, Nöte und Ängste, aber auch auf all unsere Freude und unser Glück.
Lassen wir uns auch darauf ein, Gott einzulassen?!
Patrizia Magin
Segen der Wünsche
gott segne deine wünsche
die großen und kleinen
und lasse sie
in erfüllung gehen
wie es gut ist
für dich
gott segne dein verlangen
nach einem „mehr“
an antwort
an hoffnung
an sinn
an leben
und schenke dir die weisheit
die antwort
die hoffnung
den sinn
und das leben zu entdecken
in allem
was dir begegnet
gott segne deine sehnsucht
ge- borgen zu sein
ge- tragen
ge- liebt
und lasse dich erfahren
dass deine sehnsucht
gestillt wird
dass du geborgen bist
getragen
und geliebt -
von anfang an
einfach und ganz
geliebt
(AS 2020)
Das Jahr 2020 war für viele von uns – und das vermutlich hauptsächlich wegen der Pandemie – eher durchwachsen. Doch es gibt Licht am Ende des Tunnels, in erster Linie bedingt durch die möglichen Impfungen, auch wenn es noch ein weiter Weg ist. Gott hat uns im vergangenen Jahr begleitet und gesegnet. Hoffen und vertrauen wir darauf, dass sein Segen uns auch im kommenden Jahr 2021 begleiten wird.
Patrizia Magin