Leere Hände
Wer kennt das nicht? Es klingelt das Telefon und man wird unverhofft eingeladen – und wie es dann auch so ist, entweder hat man keine Zeit noch etwas zu besorgen oder es haben gar die Geschäfte geschlossen. Was jetzt? Den meisten ist vermutlich unangenehm, mit leeren Händen zu kommen und man begibt sich aufgeregt auf der Suche nach einer Kleinigkeit…
Vielleicht gibt es Menschen, die beispielsweise gerne basteln und auf diese Weise schnell etwas parat haben, andere werkeln gerne in der Küche und haben auf diese Weise immer etwas auf Vorrat. Diese Menschen müssen sich dann nur noch überlegen, ob die Auswahl zu dem bzw. der Gastgeber*in passt.
Ist es wichtig, eine Einladung (immer) mit einem „Gegenwert“ zu erwidern? Ist es nicht das Wichtigste, Gemeinschaft zu haben? Wir sind Woche für Woche zum Gottesdienst eingeladen – und da bringen wir auch nichts mit außer uns selbst. Vielleicht sollten wir uns diesen Gedanken vor Augen halten, wenn das nächste Mal eine spontane Einladung ausgesprochen wird und wir nichts im Hause haben.
Patrizia Magin
Magnificat
Am vergangenen Sonntag haben wir das Fest Mariä Himmelfahrt gefeiert, das höchste Marienfest des Jahres. In ihrem Lobpreis, dem Magnificat (Lk 1, 46 – 55), bezeugt Maria die Größe des Herrn und seine Wohltaten an ihr. Wie würden wir für uns selbst das Magnificat schreiben, dass es zu unserem eigenen Magnificat wird? Ein Beispiel finden Sie nachfolgend.
Patrizia Magin / Bild: Peter Weidemann in Pfarrbriefservice.de
Mein Magnifikat
Mit dir, Maria, will ich einstimmen ...
Mit dir, Maria, will ich einstimmen
in den Lobpreis deiner Seele,
in das Staunen deines Herzens,
in den Jubel deines Liedes.
Mit dir, Maria, will ich danken
für die Großtaten Gottes an mir,
für die Wunder seiner Liebe,
für die Fingerzeige seiner Treue.
Mit dir, Maria, will ich mich freuen
am Erbarmen Gottes mit den Kleinen,
an jedem seiner wunderbaren Werke,
an allem, was er wirkt und neu schafft.
Mit dir, Maria, will ich singen
meinen Lobpreis auf den gütigen Gott,
mein Danklied für seine Hilfe,
meinen Jubelruf über seine Größe.
Mit dir, Maria, will ich vertrauen
auf jedes Wort des lebendigen Gottes,
auf seine geschenkten Verheißungen,
auf seine immerwährende Gegenwart.
© Paul Weismantel in Pfarrbriefservice.de
Teufelskreis
Gut die Hälfte der Sommerferien ist bereits vorbei – für viele beginnt wieder der Arbeitsalltag; anderen steht der Urlaub noch bevor.
Diejenigen, für die wieder der Alltag beginnt, stehen eventuell vor einer „neuen Normalität“. Wie wird der neue Berufsalltag, vor allem für diejenigen, die im Büro arbeiten, aussehen? Wird es Veränderungen in puncto Arbeitszeit geben, beispielsweise flexible oder gar fixe Tage weiterhin im HomeOffice? Wie wird die Anpassung an den Büroalltag (und an die Kollegen) sein? Wird sich die Arbeit selbst verändern? Wird man gegebenenfalls in einen Strudel, einen Teufelskreis von Veränderungen geraten?
Viele Fragen und es gilt für jeden Einzelnen, sorgsam mit sich und der „neuen Normalität“ umzugehen und aufzupassen, in keinen Strudel oder gar Teufelskreis zu geraten – sei bei Veränderungen der Arbeit, im Miteinander mit den Kollegen oder dann zu Hause im Alltag mit Familie und Freunden. Passen wir auf uns auf!
Patrizia Magin / Bild: Peter Weidemann in Pfarrbriefservice.de
Errare humanum est
Viele kennen diesen Satz und die Übersetzung „Irren ist menschlich“. Die wenigsten wissen vielleicht aber, dass der Satz eigentlich vollständig lautet: „Errare humanum est, sed in errare perservare diabolicum.“ – in der Übersetzung: „Irren ist menschlich, aber auf Irrtümern zu bestehen ist teuflisch.“ (Hieronymus; Seneca, Epistulae morales IV;57,12; Cicero, Orationes Philippicae 12,2 / Quelle: Wiktionary.org)
Ja, jeder Mensch kann und darf sich irren. Doch wie gehen wir selbst damit um, wenn wir uns geirrt haben? Korrigieren wir diese Irrtümer und stellen diese klar? Oder gehen wir stillschweigend darüber hinweg und nehmen uns allenfalls vor, diesen Irrtum zukünftig nicht mehr zu machen? Korrekt und richtig ist, einen Irrtum aufzuklären und zu korrigieren. Sicher, das erfordert nicht nur Einsicht, sondern auch Mut. Aber es ist auch gerecht und fair. Und wollen wir selbst nicht auch gerecht und fair behandelt werden?
Patrizia Magin