Hand-Fuß-Herz
„Als Christ mit Kopf und Hand und Herz dabei“ – so lautete vor einigen Jahren der Wahlslogan für die Gremienwahlen in unserem Bistum. Allerdings müssen auch die Füße dabei sein, denn diese tragen uns zu den gemeinsamen Sitzungen, Aktionen, Gottesdiensten usw.
Wie geht es uns heute, wenn wir diesen Slogan wieder mal lesen? Sind wir – bedingt durch Corona fallen die Füße ja weitestgehend aus – mit Kopf und Hand und Herz dabei? Viele Aktionen belegen dies: da war im vergangenen Jahr die Tütenaktion, die viele Menschen erreicht hat, denen es nicht so gut geht. Da war der Osterbrief für Familien, dessen Anliegen es war, dass Familien miteinander Ostern im christlichen Sinn feiern können. Da sind die Seniorenbriefe, die unseren älteren Pfarrangehörigen zeigen, dass sie nicht vergessen sind.
Jesus selbst war und ist mit Kopf, Hand, Herz und Füßen bei uns Menschen. Er war und ist für uns da, auch wenn wir ihn oft nicht erkennen und/oder zweifeln. Auch die Jünger erkannten ihn nicht. Er musste sich beweisen, musste beweisen, dass er Hand und Fuß hat, indem er ihnen seine Hände und Füße als Beweismittel gezeigt hat.
Patrizia Magin
Hände,
die Wunder gewirkt haben,
die gezeigt und gedeutet haben,
die zärtlich gestreichelt,
die auf andere gedeutet haben,
die als Schale für Wasser dienten,
die den Kelch mit Wein an den Mund setzten,
die das Brot brachen.
An seinen Händen
sollen die Jünger Jesus erkennen.
Der Beweis liegt auf der Hand:
Die Wunden des Leidens am Kreuz,
verwandelt im Licht von Ostern.
Füße,
die Wege zurückgelegt haben,
die über Schlamm, Sand
und Stein gegangen sind,
die sich nicht aufhaltenließen,
dorthin zu gehen,
wo die Menschen sind.
Der Beweis folgt auf dem Fuß:
die Wunden des Leidens am Kreuz,
verwandelt im Licht von Ostern.
Von den Händen und Füßen
direkt zum Herzen.
Hand aufs Herz und Füße los.
Peter Schott in „Ideenwerkstatt Gottesdienste“, Nr. 3/2021, Lesejahr B, Herder-Verlag
Mosaik
Auf dem Bild sehen wir ein Mosaik – vielfältig und bunt, so wie unsere Pfarrei. Im vergangenen Jahr war es – trotz der Pandemie – gelungen, die Vielfältigkeit zu bewahren. Dies gelang auch durch Loslassen-Müssen von Vertrautem, wie z. B. dem mehrfachen Aussetzen der Gottesdienste zur Wahrung der Gesundheit aller. Aber gerade dadurch haben sich auch neue Ideen entwickelt: der geplante Gottesdienst im Stadion an Weihnachten, der Weihnachtsbrief für alle Katholiken in unserer Pfarrei, der Osterbrief für Familien, die „Gedanken … to go“, die Seniorenbriefe – um nur einige Beispiele zu nennen. Wir wissen heute noch nicht, wann wir zu einer „Normalität“ zurückkehren können. Aber ziemlich sicher ist, dass die Normalität nach der Pandemie anders aussehen wird. Und auch sicher ist: die neue Normalität wird ebenso bunt sein, wie sie jetzt schon ist – und hoffentlich noch bunter.
Patrizia Magin
Achterbahn
Ostern ist vorbei und wir sind auf dem Weg Richtung Pfingsten. Blicken wir mal zurück: Die Kar- und Ostertage, und teilweise schon die Zeit davor waren eine Achterbahn der Gefühle. Können wir Gottesdienst feiern? Vieles wurde geplant und musste dann aufgrund der Situation wieder verworfen werden. Der Vorfreude auf Aktionen und Gottesdienste wurde ein Riegel vorgeschoben.
Auch in der Liturgie haben wir über die Kar- und Ostertage ein Auf und Ab erlebt – oder eigentlich richtiger: ein Ab und Auf. Jesus nimmt für uns und aus Liebe zu uns den Kreuzestod auf sich – und dann finden die Frauen am Ostermorgen ein leeres Grab. Was müssen sie gedacht haben? Wie ist es ihnen ergangen? Da waren sie verzweifelt wegen Jesu Tod – und dann das: das Grab ist leer. Jesus ist nicht mehr da, ist nicht mehr bei den Toten – ihr Herr ist auferstanden! Welch eine Achterbahnfahrt der Gefühle: eben noch zu Tode betrübt – und dann? Ist es wirklich wahr, dass Jesus lebt?
Jesus hat den Tod besiegt. Das ist für uns der Grund zur Freude, zum Jubel. Und in diesem Jubel dürfen wir auch die Hoffnung haben, dass wir die Achterbahnfahrt mit den notwendigen Maßnahmen aufgrund der Pandemie bewältigen und überwinden werden.
Patrizia Magin
Farbe zu Ostern: Gelb
Ein bekanntes Lied heißt „Die Gott lieben, werden sein wie die Sonne, die aufgeht in ihrer Pracht.“ Mit der Sonne verbinden wir Wärme und Licht – die Farbe Gelb. Auch wenn wir an die Auferstehung denken, denken wir an etwas Warmes, Helles.
Ostern – immer wieder und jedes Jahr neu… Ist uns eigentlich bewusst, welchen Schatz wir in diesem Fest der Auferstehung haben?
Wir dürfen Ostern jedes Jahr auf’s Neue erfahren.
Wir dürfen jedes Jahr auf’s Neue staunen über die unfassbare Nachricht und Wahrheit der Auferstehung.
Es liegt an uns, die Botschaft des Lebens in unser eigenes Leben zu integrieren. Wir dürfen immer wieder neu anfangen, lebendig zu sein.
Patrizia Magin (Text und Bild)