Samstag, 05. November 2022
Reliquienübergabe an die rumänisch-orthodoxe Gemeinde
Am 3. November 2022 wurde im Rahmen einer rumänisch-orthodoxen Vesper von Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann eine Reliquie des Hl. Pirmin an die im Januar 2022 neu gegründete rumänisch-orthodoxe Gemeinde, jetzt beheimatet in unserer Kirche Hl. Geist, übergeben. Die Vesper wurde geleitet von Metropolit Dr. Serafim Joantä.
Zu Beginn seiner Predigt gab Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann einen Überblick über das gewählte Patrozinium der rumänisch-orthodoxen Gemeinde: "Hl. Trinität", "Hl. Erzengel Rafael" und "Hl. Pirminius, Beschützer der Pfalz". Zu Anfang des Patronats steht Gott selbst; er ist es, der uns ruft - somit schlägt das Patronat "Hl. Trinität" gleichsam die Brücken zu allen anderen christlichen Gemeinschaften. Der Erzengel Rafael gab Noah die Anweisung zum Bau der Arche und wird als Patron der Reisenden und Auswanderer verehrt. Viele Mitglieder der rumänisch-orthodoxen Gemeinde haben ihre Heimat verlassen, um in der Fremde eine neue Heimat zu finden. Auf diese neue Heimat hin zeigt auch das dritte Patronat - dieses ist dem Hl. Pirmin gewidmet. Der Hl. Pirmin hat u. a. das Kloster Hornbach gegründet.
Begraben ist der Hl. Pirmin seit 1575 jedoch in Innsbruck. Dort wurde im Mai 2022 der Schrein des Hl. Pirmin geöffnet: zunächst wurden die Siegel zerbrochen und anschließend kleine Knochenfragmente entnommen. Neben der rumänisch-orthodoxen Gemeinde sind diese auch für die Bistümer Speyer und Innsbruck bestimmt. Die Entnahme wurde vor zahlreichen Personen vollzogen und entsprechend beurkundet. Danach wurde der Schrein wieder versiegelt.
An der feierlichen Übergabe im Rahmen der Vesper nahmen zahlreiche Mitglieder der rumänisch-orthodoxen Gemeinde sowie der Pfarrei Hll. Petrus und Paulus teil; neben Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann hatten auch Dekan Dominik Geiger und Pfr. Alban Meißner im Altarraum ihre Plätze. Zum Ende der Vesper gab es noch Gelegenheit für Grußworte. Pfr. Alban Meißner verwies auf die Einzigartigkeit dieses Ereignisses und betonte, dass die mittlerweile normale multikulturelle Vielfalt in Ludwigshafen auch im Rahmen dieser Vesper ein Zeichen der tiefen Verbundenheit gesetzt hat. Landtagsabgeordnete Marion Schneid freute sich, dass in Ludwigshafen nun auch eine rumänisch-orthodoxe Gemeinde beginnt, ihre Wurzeln zu schlagen.
Patrizia Magin (Text und Bilder)