Mittwoch, 20. August 2025
"Lasst uns feiern!"
Open-Air-Gottesdienst in St. Sebastian anläßlich der Mundenheimer Kerwe
Mittlerweile ist es Tradition, wenn es das Wetter zulässt, dass der Gottesdienst am Kerwesonntag als Open-Air-Gottesdienst vor der Kirche St. Sebastian mitten im Geschehen des Treff am Turm stattfindet, der vor und nach dem Gottesdienst einiges an Arbeit hat mit Umräumen - herzlichen Dank dafür!
Pater Ralf Klein SJ konnte viele Gottesdienstbesucher*innen begrüßen; für ihn war dieser Gottesdienst eine Premiere. Kerwe kommt von Kirchweih – und was gibt es Schöneres, als geistliches und weltliches Feiern miteinander zu verbinden? In seiner Predigt nahm Pater Ralf Klein SJ die Gottesdienstbesucher*innen mit auf eine Zeitreise nach Jerusalem – in ein Jerusalem zur Zeit Jesu. Der damalige Tempel ist nicht als Kirche, wie wir sie heute kennen, zu verstehen, sondern es handelte sich um einen ganzen Bezirk. Und in diesem Bezirk gab es verschiedene Bereiche, zu
denen auch nicht alle Zugang hatten. So war ein Bereich den Juden vorbehalten; ein anderer wiederum den Priestern und Leviten. Der Gedankengang zum heutigen „Schubladendenken“ und „Ausgrenzen“ von Menschen lag somit nahe.
Beginnend mit dem Statement, dass er selbst nicht nachvollziehen kann, warum Frauen nicht zum Priestertum zugelassen werden (wofür die Gottesdienstbesucher*innen spontan applaudierten), machte Pater Klein auch auf die aktuellen politischen Strömungen aufmerksam. Der Bogen wurde anschließend geschlagen zu den Besucher*innen der Kerwe. Nicht nur Mundenheimer*innen, sondern alle Menschen aus anderen Stadtteilen, der Innenstadt oder auch Mannheim sind herzlich willkommen. Er selbst habe sich als Wiesbadener sozusagen „miteingemeindet“. Auch dafür erntete er spontanen Beifall der Zuhörenden. Dieser Applaus zeigt auch, wie willkommen Pater Klein in unserer Pfarrei und in allen Gemeinden ist. Am Ende der Predigt erinnerte Pater Klein daran, dass jeder Mensch ein Tempel Gottes sei und forderte dazu auf, jeden anderen Menschen ebenfalls als Tempel Gottes zu betrachten.
Mit den Worten „Lasst uns feiern!“ beendete er seine Predigt, wofür es nochmals Beifall gab. Am Ende des Gottesdienstes dankte Pater Klein allen Gottesdienst- besucher*innen für das Mitfeiern, den Ministrant*innen für den manches Mal zu improvisierenden Dienst und vor allem den Mitgliedern des Treff am Turm für dieses außergewöhnliche wie außerordentliche Engagement!
Und es wurde weitergefeiert: 5 Tage lang öffnete der Treff am Turm die Zelte und bot Gastfreundschaft für alle. Angelehnt an ein bekanntes Faschingslied kann zum Feiern der Kerwe an der Kirche St. Sebastian gesagt werden: „Und wir feiern im Schatten des Turms…“
Patrizia Magin / Bilder: Gabi Birkle