Freitag, 21. April 2023
Evangelium nicht nur Geschichte, sondern Bezug und Beziehung zu unserem Leben
Predigtprüfung von Gemeindeassistentin Alina Menzel
Ungewöhnlich, dass an einem Freitag abend gepredigt wird - wenn dies jedoch ein Prüfungselement in der Ausbildung zur Gemeindereferentin ist, gibt es schon mal eine Ausnahme. Pfr. Alban Meißner begrüßte am 21. April 2023 neben den Gottesdienstbesucher*innen auch Generalvikar Markus Magin, der für die Prüfung zuständig ist. Ferner wurden bereits zu Beginn alle Gottesdienstbesucher*innen eingeladen, im Anschluss an den Gottesdienst ihren Eindruck zu schildern, Feedback zu geben.
Basis der Predigt war für Alina Menzel das Tagesevangelium, die Speisung der Fünftausend. Wenn dieses Evangelium gehört wird, freue man sich - wie bei einem schönen Film auch - über das Happy End, den schönen Ausgang: es wurden noch 12 Körbe mit Brotresten eingesammelt und alle Menschen waren satt geworden. Das Evangelium ist jedoch weit mehr als eine Filmvorlage: bezugnehmend auf die Wintermonate mit dem Angebot des Winterhilfe-Mittagessens zog Alina Menzel Parallelen zwischen dem Evangelium und dem Hier und Jetzt. So wurden die Winterhilfe-Mittagessen nicht nur wegen des Essens selbst geschätzt; viele Menschen kamen auch wegen der Gemeinschaft und der Wertschätzung. Im Evangelium kommen die Menschen zu Jesus, um ihn zu hören und um ihm zuzuhören. Dass sie dabei nicht nur Nahrung für ihre Seele bekommen, sondern auch etwas zum Satt-werden, kann uns heute zeigen, worauf es ankommt: Gemeinschaft mit anderen ist wichtig, nicht nur beim gemeinsamen Essen, sondern auch im Gottesdienst. Alina Menzel schlug in ihren Auslegungen immer wieder den Bogen vom Evangelium zu unserem Leben. Die Predigt endete mit der Frage "Und wovon zehren Sie?"
Dieses "Bogen schlagen" wurde auch in der Meinungsumfrage nach dem Gottesdienst sehr positiv bewertet. Für viele war es ungewöhnlich, dass eine solche Prüfung nicht nur von Verantwortlichen, wie Generalvikar Markus Magin, der Mentorin Simone Hartner oder Pfr. Alban Meißner bewertet wird, sondern dass auch Gottesdienstbesucher*innen zu Wort kommen konnten. Übereinstimmend wurde geäußert, dass Alina Menzel nicht nur gut zu verstehen war (auch dieser Aspekt ist ein Kriterium bei der Bewertung), sondern dass der geschlagene Bogen von Evangelium zu unserem Alltag am Beispiel des Winterhilfe-Mittagessens gut gelungen ist. Alle waren der Meinung, dass Alina Menzel eine gute Predigt "abgeliefert" hat, nicht zuletzt, weil ihre abschließende Frage deutlich macht, dass das Evangelium der Speisung der Fünftausend nicht nur eine Geschichte mit Happy End ist, sondern Bezug und Beziehung zu unserem Leben hat.
Wie geht es nun weiter? Alina Menzel wird nun die Abschrift ihrer Predigt einreichen, diese wird dann noch von Generalvikar Markus Magin analysiert und bewertet. Allerdings verriet er abschließend schon, dass dieser Prüfungsteil bestanden wurde. Herzlichen Glückwunsch!
Patrizia Magin (Text und Bild)