Samstag, 21. Juni 2025

Nacht der offenen Kirchen am Pfingstsonntag

Claudia Hoecker-Bisson mit Impulsen zum Kreuzweg

Entzünden der Kerze für die Gemeinde St. Ludwig

Vielfältiges Angebot in St. Ludwig

Wer auch nur ansatzweise etwas mitbekommen wollte von der Nacht der offenen Kirchen, musste den ganzen Abend unterwegs sein, Schwerpunkte bilden und sich sputen: 20 Gemeinden an 18 Orten hatten sich bereiterklärt, ein Angebot zu machen. Und das ging von der Pfingstweide im Norden bis in die Gartenstadt im Süden, Oggersheim, Friesenheim, Hemshof, Mundenheim, Mitte, Süd und Ruchheim waren mit von der Partie.  An einigen Stellen gab es Probleme, den Veranstaltungsort zu finden, denn eine Ausschilderung fehlte. Ein Beispiel war die Christuskirche in Mundenheim, mit der die Gemeinde St. Sebastian kooperiert hatte: Hier führte der Weg vom Kirchplatz, wo kein Lagerfeuer brannte, erst durch das Kinderlachen und -geschrei in den schön gestalteten Innenhof.

Beim Eröffnungsgottesdienst in der Kirche St. Dreifaltigkeit begrüßte Dekan Dominik Geiger vor gut besetzten Kirchenbänken die Besucher zum „Gründungsfest“ der christlichen Kirche und freute sich über diese ökumenische Aktion der Nacht der offenen Kirchen. Jede beteiligte Gemeinde erhielt eine eigene Kerze, die Dekan Geiger feierlich entzündete. In seiner Predigt ging der protestantische Dekan Dr. Paul Metzger ein auf die um sich greifende Verzagtheit der Christen: „Wir waren mal viele und wir waren wichtig, nun sitzen wir hinter den Mauern unserer Kirchen. Dabei müssen wir raus gehen, uns zeigen und aus dem zarten Hauch der Hoffnung etwas machen.“

Allein im Hemshof hatten sich vier Institutionen bereitgefunden, ein Angebot zu machen, das im übersichtlichen Programmheft abgedruckt war. In St. Ludwig gab es ein umfangreiches Programm: Dieses begann mit einem Evensong, den der Chor an St. Ludwig unter Leitung von Martin Hirsch gestaltete. Claudia Hoecker-Bisson führte die Besucher mit Impulsen in den besonderen Kreuzweg ein – hier drängten sich mehr als 30 Teilnehmer um sie. Die Geheimnisse der 2023 restaurierten Späth-Orgel zeigte Heinz-Georg Saalmüller am späten Abend und spielte ein Konzert. Die Highlights der Kirche waren Thema einer Führung mit Gemeindereferentin Simone Hartner.

Zum Abschluss der Nacht der offenen Kirchen versammelten sich eine Handvoll Menschen in der Melanchthonkirche zur Andacht mit Gesang und Abendsegen. „Viele Gaben und ein Geist“ seien tätig gewesen, erklärte Dekan Paul Metzger. „Erfahrungen zu machen kann anstrengend sein“, meinte Dekan Dominik Geiger, aber es habe sich gelohnt, für diese Gotteserfahrung vom Sofa aufgestanden zu sein. „Es ist die Gemeinschaft, die Erfahrungen schenkt." Martin Geis erklärte, dass die Nacht der offenen Kirchen künftig alle zwei Jahre stattfinden solle und alle dankten den Haupt- und vielen Ehrenamtlichen, die diese Aktion erst möglich gemacht haben.

Sybille Burmeister (Text und Bilder)