Donnerstag, 17. Oktober 2024

Einweihung von Haus Josef am 10. Oktober 2024

v. l. n. r.: Dorothea Halter, Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, Anja Deubel, Ortsvorsteher Raymond Höptner, Gabriele Becker

Endlich war es soweit - bereits am Eingang war die Band des Jugendwerks St. Josef zu hören und machte neugierig auf das, was da kommen würde. Gabriele Becker (Vorständin des Jugendwerks St. Josef) begrüßte die Anwesenden, insbesondere Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann sowie zahlreiche Wegbegleiter*innen und dankte allen, die sich für den Bau dieses Hauses engagiert hatten. Seit 25 Jahren gibt es die Jakob-Reeb-Schule mit angegliederter Tagesgruppe in Ludwigshafen - umso erfreulicher ist es, dass jetzt der Neubau Wirklichkeit geworden ist und eingeweiht werden kann. Sie dankte allen, die diesen Bau möglich gemacht hatten: zunächst Christian Rohatyn (Geschäftsführer des Siedlungswerkes Speyer), der das Grundstück gewissermaßen "entdeckt" und vorgeschlagen hatte, aber auch Pfr. Alban Meißner und dem stellvertretenden Verwaltungsratsvorsitzenden Joachim Sommer, die die Verhandlungen seitens der Pfarrei Hll. Petrus und Paulus und im Namen der Gemeinde St. Sebastian geführt hatten.

Anja Deubel (Gesamtleitung Haus Josef) verwies in ihrer Begrüßung auf die Schlichtheit des Namens, der jedoch einen individuellen Ort für 27 Kinder in 3 Tagesgruppen beherbergt. Es waren einige Hürden zu nehmen bis der Tag der Einweihung gekommen war und manchmal war auch ein Quentchen Glück von Nöten - umso größer ist die Freude, angekommen zu sein.

Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann dankte der Gemeinde St. Sebastian für die Zurverfügungstellung des Grundstücks, auch unter der Berücksichtigung, dass Liebgewordenes und Vertrautes aufgegeben werden musste. Bevor die Kreuze (eines für jedes Haus) gesegnet wurden, wurde von den Kindern der Tagesgruppen ein selbst gedichtetes Lied vorgetragen, in dem augenzwinkernd der Tagesablauf beschrieben wird. Dass sie sich über ihr Haus freuen, zeigte die Begeisterung, mit der sie das Lied gesungen haben - und sie wurden mit lang anhaltendem Applaus belohnt. Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann ging in seiner Ansprache, auch sehr an die Kinder gerichtet, auf die Einzigartigkeit eines jeden Menschen ein und ermunterte die Kinder, stolz auf ihre jeweiligen Talente zu sein. Nach der Segnung der Kreuze wurden die Räumlichkeiten gesegnet.

Eine solche Einweihung bedarf auch einiger Grußworte: Ortsvorsteher Raymond Höptner bezeichnete das Haus Josef als ein starkes Zeichen und Projekt für den Stadtteil Mundenheim. Er zeigte sich begeistert von den individuell gestalteten Räumen, bei deren Gestaltung auch die Kinder mit einbezogen waren. Am meisten freute ihn jedoch, dass es auch einen Rasen zum Fußballspielen gibt, ist er doch selbst Schiedsrichter. Hier hakte Gabriele Becker, die Vorständin des Jugendwerks St. Josef, gleich ein und fragte nach, ob er denn auch mal Schiedsrichter vor Ort sein würde. Unter Beifall und Gelächter stimmte Raymond Höptner diesem Vorschlag zu und bot auch seine Zusammenarbeit an, wo immer diese gewünscht würde.

Dorothea Halter, Vorsitzende des Verwaltungsrates VKJF (Verband katholische Jugendfürsorge) e. V., betonte, dass dieses Projekt seit 2021 immer wieder Bestandteil der Tagesordnung des Verwaltungsrates gewesen sei. Letzten Endes wüssten alle Beteiligten aber, dass die Arbeit gut, wichtig und richtig ist, wenn die Ergebnisse vorliegen und alles zu einem guten Abschluss kommt. Lars Heene, Leiter des Stadtjugendamts Ludwigshafen, erwähnte auch die Übergangslösung für das Haus Josef in der Ludwig-Bertram-Straße. Er zeigte sich begeistert von den Räumlichkeiten und der Erhöhung der Platzkapazität, verwies aber auch auf den Fachkräftmangel. Christian Rohatyn, Geschäftsführer GSW Speyer (Gemeinnütziges Siedlungswerk), ging seinerseits auf den langen Weg und diverse Probleme ein, die - wie es bei vielen Neubauten üblich ist - auftauchen, aber glücklicherweise immer gelöst werden konnten.

Pfr. Alban Meißner freute sich, dass das Grundstück an einen katholischen Träger übergeben werden konnte und erinnerte in seinem Grußwort an die Anfänge: Pfarrer Josef Anton Krebs, der von 1839 - 1882 in Mundenheim wirkte, habe zu seiner Zeit schon erkannt, dass die Kirche auch einen sozialen Auftrag hat und hat während seiner Wirkenszeit ein Waisenhaus errichtet. In enger Nachbarschaft zur St. Josefspflege ist auch das St. Annastift entstanden. Das Haus Josef ist somit in guter Nachfolge und Tradition der sozialen Arbeit in der Gemeinde. Außerdem dankte auch er allen Beteiligten und hofft auf ein weiteres gutes Miteinander.

Für die Josefspartei überreichte Jürgen May einen Scheck über € 1.000,-- und verwies darauf, dass der Standort von Haus Josef Tradition hat und in jedem Fall wert ist, erhalten zu bleiben. Abschließend war Gelegenheit, die Räumlichkeiten zu besichtigen. Bei ausgezeichnetem Fingerfood klang der Vormittag mit vielen Gesprächen und Begegnungen aus.

Patrizia Magin (Text und Bilder)