Mittwoch, 16. April 2025

Judas - ein Mensch wie du und ich

Judas im Zwiegespräch mit den Pharisäern

Zuschauergespräch nach Abschluss der Aufführung: Regisseurin Rosa Tritschler, Darsteller Ben Hergl und Diakon Hubert Münchmeyer (v. l. n. r.)

Ein gelungener und nachdenklich stimmender Einstieg in die Karwoche

JUUU – DAAAS

Mit diesem eindringlichen wie eindrücklichen Ruf des eigenen Namens endete die Aufführung des Theaterstücks JUDAS am Palmsonntag (13.04.205) in der Kirche St. Ludwig. In dem Theaterstück von Lot Vekemans skizziert Schauspieler Ben Hergl vom Chawwerusch-Theater (Landau) die Person des Judas und seine Sicht auf die gemeinsame Zeit mit Jesus bis zu der Situation, in der er selbst Jesus verraten hat.

Ben Hergl nahm in der Rolle des Judas die Zuschauer*innen mit in sein Leben, in sein Mit-Leben mit Jesus als dessen Jünger. In das Leben dessen, der Jesus letztendlich verraten hat – und seine Schuld einsieht, damit aber zu spät ist. Er kann die Entscheidung nicht mehr rückgängig machen – und nimmt sich noch vor Jesu gewaltsamem Tod sein eigenes Leben, erlebt also weder dessen Tod noch die Auferstehung mit.

Während der rund 70minütigen Aufführung konnten die Zuschauer*innen bei genauem Hinsehen Parallelen zum eigenen Leben entdecken: so war beispielsweise einmal das Jackett nicht korrekt geknöpft oder dass man bei genauem Hinsehen auf einen Gegenstand auch vieles mehr entdecken kann. Diese Begebenheiten sind 1:1 in unser Leben übertragbar: wir sehen oft die Unzulänglichkeiten bei anderen, weisen diese jedoch selten darauf hin, sondern reden eher über sie. Oder wir sind mit Blindheit geschlagen für das, was um uns herum geschieht.

Alles in allem war das Theaterstück ein gelungener Einstieg in die Karwoche, wobei es sich auch zu anderen Zeiten lohnt, sich mit der Person Judas auseinanderzusetzen. Im abschließenden Zuschauergespräch standen Schauspieler Ben Hergl und Regisseurin Rosa Tritschler für die Fragen und Gedanken der Zuschauer*innen zur Verfügung.

Patrizia Magin (Text und Bilder)