Mittwoch, 26. März 2025

Doppelter Grund zum Feiern in der St. Josefspflege

Hl. Josef - der Namensgeber der St. Josefspflege

Einrichtungsleiter Thomas Kraska

Erwartungsvolle Festgäste

Weihbischof Otto Georgens und Pfarrer Dr. Thomas Kigen Cherono

Patrozinium und 25jähriges Bestehen der heutigen Einrichtung

Der 19. März ist der Gedenktag des Heiligen Josef; an diesem Tag wird das Patrozinium in der St. Josefspflege gefeiert. In diesem Jahr gab es noch einen weiteren Grund zur Freude: vor 25 Jahren hat die St. Josefspflege den Neubau bezogen. Eine Feierstunde und ein Gottesdienst waren die Eckpunkte, die den Tag prägten. Einrichtungsleiter Thomas Kraska konnte dazu zahlreiche Gäste aus Kirche, Caritas und Stadtteilvertretung sowie einen großen Kreis von Bewohner*innen und Angehörigen willkommen heißen. Zur Gästeschar gehörten Weihbischof Otto Georgens, Pfarrer Dr. Thomas Kigen Cherono sowie Diakon im Ruhestand Eugen Ennemoser, der zudem als Zeitzeuge in der Feierstunde von der Entwicklung der St. Josefspflege berichtete. Auch Roswitha Göbel als stellvertretende Ortsvorsteherin und Vorsitzende des GA St. Sebastian hatte die Einladung angenommen.

„Insgesamt ist die St. Josefspflege rundweg eine Erfolgsgeschichte“, betonte Einrichtungsleiter Kraska in seiner Rede zum Jubiläum. Auch wenn das für die finanziellen Aspekte Verantwortliche eventuell anders sehen könnten. „Menschen aus den Kirchengemeinden, dem Stadtteil, den angrenzenden und umliegenden Gebieten finden hier die Versorgung und Hilfe, die sie als Senior*innen brauchen, wenn es zu Hause nicht mehr geht. Dazu leisten viele andere Menschen ihren Beitrag, um Anforderungen und Erwartungen zu erfüllen“. Und es gelte, all denen zu danken, die an der „Erfolgsgeschichte“ mitgewirkt haben: den Vorgängern in der Leitung, langjährige Mitarbeitende in allen Bereichen der Einrichtung sowie den ehrenamtlich Engagierten. Verschwiegen wurden auch nicht die aktuellen Probleme, mit denen sich auseinandergesetzt wird. So sind als Hauptthemen Fachkraftquote, Personalmangel und Fachlichkeit, verbunden mit einer stark veränderten Kundschaft im Vergleich zu 1999. Die größte Herausforderung sei der Personalmangel im Fachkräftebereich – dabei wurde die segensreiche Arbeit der Schwestern vom Konvent St. Martha aus Indien hervorgehoben. Seit 1992 arbeiten Schwestern dieses Konvents im Pflegebereich mit. Getragen werde die Einrichtung mit ihren 105 Kundinnen und Kunden vom koordinierten Bemühen um jede einzelne Person, sei es aus dem Kundschafts- oder aus dem Mitarbeitendenkreis.

Viel weiter zurück als bis zur Jahrtausendwende richtete Diakon Eugen Ennemoser dann den Blick - und beleuchtete einen zweiten Grund zum Feiern: Vor gut 170 Jahren hatte Pfarrer Joseph Anton Krebs das erste Waisenhaus in Ludwigshafen gegründet - aus dem sich die heutige St. Josefspflege entwickelte. 1854 konnte er den langgehegten Plan realisieren. Gereift sei dieser Plan - so Ennemoser - aufgrund der Veränderungen in Mundenheim, das 1847 einen Bahnanschluss bekommen und im Zuge der Industrialisierung immer mehr Einwohner hatte, die in ärmlichen Verhältnissen lebten. Krebs habe mit erheblichem persönlichen und auch finanziellen Einsatz 1854 sein Waisenhaus verwirklichen können. 1857 wurde das Haus erweitert, 1875 entschied sich der Gründer, es aus der persönlichen Stiftung an die Gemeinde zu übergeben, und gleichzeitig wurden die ersten Niederbronner Schwestern für das Haus und die Pflege gewonnen, berichtete Ennemoser weiter. Dass neben der Kinder- und Jugendpflege auch die Altenpflege aufgenommen wurde datiert aus den 1920er Jahren, die Übernahme durch den Caritasverband wurde 1992 vollzogen.  

Der Gottesdienst, den Weihbischof Otto Georgens und Pfarrer Dr. Thomas Kigen Cherono zelebrierten, widmete sich dem Heiligen Josef. Den sichtbaren Symbolen, mit denen der Patron des Hauses vielfach dargestellt wird, fügte der Weihbischof in seiner Predigt drei weitere an: „Ein großes Herz, ein offenes Ohr und Hände, die zupacken“.  Ein großes Herz habe der Heilige Josef bewiesen, indem er Maria trotz seiner wahrscheinlich großen Enttäuschung nicht bloßstellte, als er erfuhr, dass sie ein Kind erwartete. In seiner Not und Ratlosigkeit habe er auch ein offenes Ohr für Gottes Botschaft gehabt und ihr vertraut. Letztlich hatte Josef tatkräftige Hände und seinem Sohn Jesus wahrscheinlich auch das Handwerk des Zimmermanns gelehrt. An den Heiligen gerichtet schloss Weihbischof Otto Georgens die Predigt mit der Bitte: „Lass uns durch dein Vorbild unseren Weg zu Gott finden.“

Ein Mittagessen für die Festgemeinde, geselliger Austausch und Hausführungen rundeten den Feiertag ab. Am Klavier sorgte Martin Gerhard Lang für den guten Klang in der musikalischen Begleitung von Feierstunde und Gottesdienst sowie zur Unterhaltung danach.

Bilder und Text: Henning Wiechers (wipress.de), Textkürzung: Patrizia Magin